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PS.: „Ich mach Dich platt!“ – …oder wie man einen Weihnachtsmann standesgemäß hinrichtet

Geschrieben von Jan. Veröffentlicht in DAS FINALE

Veröffentlicht am 15. November 2013 mit noch keinem Kommentar

Nein, nein – keine Angst! Wer wäre schon so blöd, den echten Weihnachtsmann so kurz vor der Bescherung an der Ausübung seiner alljährlichen Aufgabe zu hindern? Oder einen seiner Erfüllungsgehilfen im meist identischen und deswegen kaum zu unterscheidendem Outfit? Wohl kaum jemand. Höchstens hinterher, wenn die Geschenke signifikant vom präzise formulierten Wunschzettel abweichen oder nicht richtig funktionieren oder so was in der Richtung. „Die besinnlichen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr haben schon manchen um die Besinnung gebracht“ sagte bei einer derartigen Gelegenheit einmal der deutsche Lyriker und Erzähler Joachim Ringelnatz (1883-1934). Aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Die Rede ist natürlich vom Schokoladenweihnachtsmann. Jenem Zeitgenossen, der bereits ab Ende September Anfang Oktober in den Süßwarenregalen bekannter Supermarktketten um weihnachtsgeile Kunden buhlt. Und das in verschiedenen Größen, Preisklassen, Qualitäten und Marken. Und das Geschäft boomt. Forciert und angekurbelt durch diverse TV-Spots auf nahezu allen Kanälen. Der Protagonist im Fernsehen – ein kleiner Junge – kann es partout nicht mehr bis Heiligabend aushalten, wohlwissend, dass er einen echten Markenmilchschokoladenweihnachtsmann von seinem Opa geschenkt bekommt. Also schleicht er sich heimlich zum Versteck, wickelt das Alupapier gekonnt mit einem Handgriff unterhalb des Schokokopfes ab und beisst genüsslich ein Stück von der Mütze ab.

Also, ich weiß nicht so recht. Ich hab’s ausprobiert. Bei mir hat das nicht funktioniert. Beim Biss in den Kopf – und das finde ich eigentlich schon unangemessen martialisch für diese besinnliche Jahreszeit – ist selbiger mit lautem Knack in zig Teile zersplittert, teils in die auffangende Hand und teils auf den hellen Teppich. Jaja, ich weiß. Wahrscheinlich die falsche Temperatur. Aber lassen Sie sich eines gesagt sein: Wenn die Schokolade zu warm ist, klebt die Alufolie fest und man kann den Kopf nicht mehr so elegant freilegen wie der kleine Junge im Fernsehen. Überhaupt ist es schwierig, den Mann art- und kniggegerecht zu verspeisen. Haben Sie mal versucht, ihn zu tranchieren? Das geht nämlich gar nicht, weil hohl. Egal wie Sie es anstellen. Es bleibt also nur eines: Der bärtig-bunte und dick-besackte Geschenkebringer mit dem fröhlichen Dauergrinsen muss in voll verpacktem Zustand plattgedrückt werden. Patsch patsch, immer feste drauf. Danach kann man ihn vorsichtig auspacken und die einzelnen Splitter von dem ordentlich auseinandergefalteten Alupapier aufpicken.

Noch ein weihnachtlichen Tipp am Rande: Lassen Sie sich bloß nicht von irgendwelchen Miesmachern aus Ökokreisen diese seit den Frühachtzigern kursierende Verschwörungstheorie einreden, die Weihnachtsmänner seien lediglich liegengebliebene unverkaufte und einfach umgetütete Osterhasen und deswegen schlichtweg ungenießbar. Schließlich kann doch jedes Kind einen entblätterten Weihnachtsmann von einem nackten Karnickel unterscheiden, oder nicht? Andererseits, wenn er schon zerdeppert ist…

In diesem Sinne – einen frohen Schokokonsum in diesem Tagen wünscht

Ihr Jan Prollius

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